Am Mittwoch, dem 05. September um 18 Uhr, fand in der Solawi in Unteröd bei Passau ein Vortrag von Frau Mag. Sabine Gruber über Solawi-Typen zur Umsetzung sozio-ökologischer Landwirtschaft statt, dem ich als Nichtmitglied beiwohnen durfte. Ich erzähle nun kurz von dem Vortrags-Inhalt aus den paar Notizen die ich mir gemacht habe und aus dem Gedächtnis heraus nach…
Frau Gruber hat ihre vorgestellten Daten aus Interviews und Fragebögen an 180 Solawis gewonnen. Sie unterteilte dabei die Solawis in drei Haupt-Typen, die sie wie folgt benannte:
selbstorganisierend – partizipierend und serviceorientiert
Bei der selbstorganisierenden Solawi helfen alle Mitglieder bei der anfallenden Arbeit und Organisation mit.
Bei der partizipierenden Solawi wird die Arbeit schon mehr auf fest Angestellte (meist Landwirte oder Gärtner) verschoben.
Bei der serviceorientierten Solawi holen die Mitglieder fast nur noch die Ware ab und die Arbeit erledigen die Angestellten.
Nachfolgende Übersicht:
selbstorganisierend | partizipierend | serviceorientiert | |
Mitbestimmung | hoch | hoch | gering |
Mitarbeit | hoch | mittel | gering |
Organisations- Aufwand | hoch | hoch | geringer |
Grundsätzliches über die Solawis
Die erste Solawi in Deutschland dürfte so um 1986 entstanden sein und dann kam längere Zeit kaum etwas nach. Erst im neuen Jahrtausend wurden weitere eröffnet und so richtig „boomt“ es erst seit gut fünf Jahren. Stand jetzt, dürften es so um die ca. 200 sein.
Fakten und Daten
Fast 100% arbeiten auf Biostandard oder höher, was sehr erfreulich ist!
97,8% holen sich die Ware ab Hof oder einem Depot ab.
96,8% der Mitglieder haben Jahresverträge mit der Solawi abgeschlossen.
70% erheben die Beiträge über sogenannte Bieterrunden und der Rest erhebt feste Beiträge.
Die serviceorientierten Solawis nehmen anteilsmäßig gegenüber den anderen Solawis leicht zu, da die Voraussetzungen hierfür nicht so hoch sind.
Probleme der Solawis
Neben der Gründung und Organisation einer Solawi, stellt anscheinend die Entfernung zu dem Hof oder den Depots eines der größten Probleme dar.
Zum Abschluß ist für mich als Landei, die Tatsache lustig, dass bei stadtnahen Solawis die Mitarbeit auf den Feldern für die Städter als Freizeitangebot angesehen wird und diese schon mal um Arbeit bettelnd bei einem verdutzten Bauern vor der Tür stehen. 😀
Der Vortag hat jedenfalls Spaß gemacht und einige interessante Einsichten geliefert. Vielen Dank dafür an die Wurzelwerke e.V. und die Frau Gruber!
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