Geistlicher Stein und Gabreta

Eines gleich vorweg: Diese schöne Wandertour durch sich laufend ändernde Landschaften und Wälder ist ohne ausreichende Ortskenntnis nicht zu empfehlen und daher nur für Insider oder mit Führer geeignet!
Wenn man sich aber dazu entschließt, wird man mit fast menschenleeren Pfaden und einzigartiger Natur belohnt. Die Höhepunkte der Wanderung sind der „Geistliche Stein“ und das Keltendorf Gabreta.

The Facts

Ausgangspunkt: Wolfenhaus – Hörmannsberg
Höhenunterschied: ca. 300 m
Beachtenswertes: körperliche Anforderung mittelmäßig, gutes Schuhwerk
Einkehrmöglichkeiten: Gabreta
Länge und Dauer: Länge ca. 7 km bzw. 11 km, Dauer ca. 2 1/2 Std. bzw. 4 1/2 Std. als Rundgang bis zum Ausgangspunkt

Tourbericht

HörmannsbergVom Wolfenhaus weg geht es erst auf der Straße in Richtung Moosham bzw. Grafenau, wo man nach etwa 800 m die Hauptstraße erreicht und diese überquert.
Nach einem kurzen Stück Feldweg biegt man in den Wald ein und verlässt die Zivilisation. Ab jetzt bewegt man sich bis kurz vor dem Keltendorf fast ausschließlich im Wald.

Es geht in schöner Regelmäßigkeit bergauf und bergab und überall begegnet man den Felsformationen die in den Eiszeiten entstanden sind und seither die niederbayerische Landschaft prägen. Leider hinterlässt der Mensch auch hier, wie fast überall, seine Spuren (Müllentsorgung im Wald).Müllentsorgung im Wald

Sogar ein altes Auto liegt mitten im Wald im Graben und rostet schon seit Jahrzehnten vor sich hin.  Man stellt sich die Frage, wie es überhaupt dahin kommen konnte…
Broitlehng oder KröteNach dem soeben genannten Wegmerkmal verlässt man kurz den Wald um gleich wieder links in selbigen einzubiegen. Nach kurzem Aufstieg trifft man auf eine Steinformation, welche bei den Einheimischen nur „Broitlehng“ (Kröte) genannt wird. Die Ähnlichkeit ist unverkennbar.

Nach weiterem Aufstieg wird man mit einigen unausgeschilderten und irreführenden Wegkreuzungen konfrontiert. Irgendwann ist dann doch wieder ein Hinweisschild zu sehen.
Eine durch den Sturm umgefallene Buche versperrt den Weg, die überklettert oder umgeht man einfach. Dann plötzlich ist man schon an dem ersten Zielort angekommen.

Geistlicher Stein

Geistlicher SteinDas ist eine aus dem Hang herausragende imposante Felsformation aus sogenanntem Palit mit Wollsackverwitterung. Die Geländehöhe liegt hier bei 660 m ü. NN und erlaubt einen guten Ausblick über den davorliegenden Talkessel und die Ortschaften wie Ringelai und Wasching.
Der Geistliche Stein war im Dreißigjährigen Krieg ein gut ausgesuchter Zufluchtsort für die Bevölkerung, da sich hier schon seit dem 11. Jahrhundert die Grenzen zwischen dem Herzogtum Bayern und dem Hochstift Passau befanden, was auch heute noch die alten Grenzsteine rund um den Felsen bestätigen.
Auch sonst ranken sich seit jeher so einige Sagen und Mythen in der einheimischen Bevölkerung um den Geistlichen Stein. Diese lässt man sich aber am besten in den umliegenden Gastwirtschaften bei einer gemütlichen Brotzeit von den Einheimischen selbst erzählen.

Nach kurzem Verweilen auf dem großen Fels mit grandiosen Ausblick macht man sich wieder auf den Weg. Das vorherige „Auf und Ab“ ist jetzt vorbei und es geht leicht abwärts bis kurz vor die Ortschaft Kringing. Links an der kleinen Kapelle mit Rastmöglichkeit vorbei, geht es auf einem Feldweg weiter. Nach einem kurzen Stück durch ein Wäldchen, sieht man Lichtenau und Gabreta vor sich. Jetzt sind es nur noch einige hundert Meter bis zum Ziel. Noch einmal vorbei an einer Kapelle und dem Maibaum, über die Hauptstraße, dann noch ein kurzer Aufstieg und man ist am Keltendorf angekommen.

Keltendorf Gabreta

Keltendorf GabretaEs handelt sich hierbei um einen archäologischen Erlebnispark bzw. den Nachbau eines Keltendorfes aus der frühen Eisenzeit, beginnend um das 8. – 6. Jahrhundert v. Chr.
Die Häuser wurden dieser Zeitepoche nachempfunden und zeigen besonders die verschiedenen Haus- und Dacheindeckungsvarianten der Eisenzeit. Es finden ganzjährig Veranstaltungen rund um den Keltenkult statt. Ein Rundgang im Dorf ist sehr interessant und lässt tief in eine längst vergangene Epoche blicken.

Schon allein wegen der Aussicht lohnt sich ein Besuch des Dorfs!

Gegen den Hunger und Durst gibt es in der Keltenstube auch etwas 🙂

Dies ist nur ein kurzer Überblick über das Keltendorf Gabreta. Ein ausführlicher Bericht mit Video folgt in Kürze!

keltendorf.com

 

  •  eingewachsenes Wolfenhaus
    Ausgangspunkt ist das eingewachsene Wolfenhaus

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