Industrialisierung oder Tourismus

Dies ist der erste politische Artikel in unserem Blog. Eigentlich haben wir diese bisher mit Absicht ausgelassen. Da es aber bei diesem Thema um gravierende Umstrukturierungen ginge, möchten wir unsere Gedanken dazu äußern.

Seit einiger Zeit wirbt die Internetseite www.mehralsduerwartest.de für die Zuwanderung von Fachkräften in den Landkreis Freyung-Grafenau. Insbesondere sollen Münchner Städter mit Werbespots und Artikeln auf Facebook, der genannten Internetadresse und im BR Fernsehen angelockt werden.
Dabei werden in fast schon naiver Weise die Vorteile des bayerischen Waldes im Gegensatz zur Stadt dargestellt. U.a. wird die Anzahl der Ampeln zwischen München und FRG verglichen…

Hier sind unsere Gedanken zum Thema:

Bayerischer Wald

Der bayerische Wald, der deutschlandweit eine der schönsten Landschaften bietet – mit Wäldern, Bächen, vielfältiger Flora + Fauna und einem einzigartigen Nationalpark –  ist schon immer dünn besiedelt und ärmlicher gewesen, als z.B. Oberbayern.
Das lag unter anderem daran, dass hier lange Zeit Grenzgebiet zum eisernen Vorhang (Tschechien) war. Nach dem zweiten Weltkrieg und zum Beginn des Wirtschaftsaufschwungs pendelten viele Waidler zur Arbeit (zumeist für Baufirmen) nach München und der Rest arbeitete in den hiesigen Glasfabriken und sonstigen Geschäften.
Eine Großindustrie gab es hier praktisch noch nie, dadurch konnte die Landschaft ihren ursprünglichen Reiz erhalten.

Obwohl wie bereits erwähnt der Bayerwald eine sagenhafte Natur mit vielen Freizeitangeboten zu bieten hat, ist der Tourismus bis heute nur einseitig ausgebaut.

Natur-Tourismus statt Industrie

Allein in Bayern werden jeden Tag durchschnittlich 11 ha (ca. 15 Fußballfelder) Land versiegelt bzw. bebaut. Das ist fast unvorstellbar und man frägt sich wo das enden soll, wenn schon jetzt die Auswirkungen (Beispiel Hochwasser) dessen, mehr als sichtbar sind. Das Grundübel im allgemeinen liegt im Grundsystem (Wirtschaftswachstumszwang – basierend auf Schuldgeld mit Zins und Zinseszins), aber dieses Thema würde den Rahmen sprengen und bedürfte einer eigenen ausgiebigen Betrachtung…

Jedenfalls ist das Ausmaß heute schon verheerend und nun soll auch noch der bayerische Wald industrialisiert werden und durch Zuwanderung verbaut werden?

Der bayerische Wald hat ganz andere Vorzüge als alle anderen Gebiete in Deutschland und diese gilt es zu nutzen und zu fördern. Das oft beklagte Fehlen der Industrie im bayerischen Wald, hat das erhalten, was für den Tourismus von größtem Vorteil ist: Seine Unberührtheit.

Nicht zu vernachlässigen ist auch, dass die Niederbayern ihre eigene spezielle Mentalität haben, so wie die Oberbayern auch.  🙂

Möglichkeiten

Besser wäre es die Stärken (Ökologie und Natur) des bayerischen Waldes hervorzuheben und den Tourismus gezielt zu fördern. Dazu gehört auch, dass wir unsere jungen Leute hier behalten und ihnen eine vernünftige Ausbildung in diesem Bereich zukommen lassen.
Dazu müssen aber alle anpacken denn nur gemeinsam können wir es schaffen, den bayerischen Wald so wild und unberührt, in seiner gesamten Schönheit zu erhalten.

 

 

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